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1925: Turnfest und viel Besuche

Nach dem Turnfest haben wir noch an einer Fahrt mit dem Sonderzug nach Berchtesgaden teilgenommen. Am zweiten Tag haben wir eine Wanderung zum Königssee unternommen und eine Fahrt auf dem See gemacht. Am dritten Tag sind wir mit dem Sonderzug zurück nach München gefahren. In der Schule haben wir noch einmal übernachtet. Die Rückfahrt nach Hamburg erfolgte am nächsten Tag. Mein Vater, Hermann Becker und ich waren bei der Eisenbahn beschäftigt und wir hatten jeder einen Freifahrtschein. Wir sind dann von München nach Lindau am Bodensee gereist, haben eine Dampferfahrt nach Konstanz unternommen, dort übernachtet und dann die Heimreise angetreten. 1925 habe ich dann am Turnfest in Stade aktiv und erfolgreich teilgenommen. Nach dem Fest haben wir an einer Schifftour von Stade nach Helgoland teilgenommen. Nach dem Ausbooten fuhr das Schiff weiter nach Sylt. Wir blieben fünf Tage auf Helgoland. Dann kam das Schiff von Sylt zurück und nahm uns wieder mit. Auf der Rückreise lief das Schiff Cuxhaven an und die ersten Mitreisenden verließen das Schiff. Dann ging es die Elbe aufwärts. Einige Häfen wurden noch angelaufen, um Reisende von Bord zu lassen. Wir fuhren mit dem Schiff nach Marburg zurück.

1927 war das Deutsche Turnfest in Köln. Wir haben mit gut 20 Mitgliedern wieder als Zuschauer teilgenommen. Diesmal sind wir schon vier Tage vor Beginn des Festes gefahren.

Abfahrt am frühen Abend in Hamburg. Im Sonderzug, über Hannover nach Mainz, haben wir etwas geschlafen. Den Namen der Schule oder den Straßennamen - wegen der Übernachtung - wussten wir nicht. Im Zug aber hatten wir uns vorgenommen einen Abstecher nach Heidelberg zu machen. Wir waren fünf Mann, die in Frankfurt ausstiegen und nach Heidelberg fuhren. Wir fanden gleich Quartier. Nach dem Mittagessen sind wir zum Neckar gegangen und haben gebadet. Am Nachmittag haben wir das Schloß besichtigt. Am nächsten Tag haben wir eine Wanderung zum Kaiserstuhl gemacht (Berg bei Heidelberg). Vom Gipfel hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf das Neckartal. Am nächsten Tag sind wir mit dem Zug nach Mainz gefahren und haben dann nach Befragen der Bevölkerung auch die Schule gefunden, in der die Fleestedter untergebracht waren. Den Morgen daraufsind die anderen Fleestedter mit dem Dampfer stromabwärts nach Köln gefahren. Wir Fünf haben uns währenddessen Mainz angesehen. Anschließend sind wir nach Biebrich-Wiesbaden gefahren. Dort kam auch der Vorschlag noch nach Rüdesheim zur berühmten Drosselgasse zu fahren. Als wir dort ankamen war es schon dunkel. Aber trotz Befragen vieler Ansässiger bekamen wir keine Unterkunft, weil sehr viele Besucher im Ort waren. Eine ältere Frau versprach uns ausserhalb unterzubringen. Es standen nur zwei Zimmer zur Verfügung, aber es gab neben den Betten noch ein Sofa und eine Couch, wo geschlafen werden konnte. Wir waren froh, daß wir überhaupt eine Unterkunft gefunden hatten Ich erzählte unserer Wirtin, daß wir am nächsten Tag zum Niederwalddenkmal und dann weiter über das Jagdschloß Assmannshausen nach Assmannshausen wandern wollten. Sie erklärte uns, daß unterhalb des Dorfes ein Feldweg durch die Weingärten zum Denkmal führt. Sie zeigte uns den Weg und am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zu Denkmal und Schloß. Anschließend sind wir mit der Fähre zum anderen Rheinufer gefahren und haben Burg Rheinfels besucht. Wir sind dann bis Bacharach gewandert, haben übernachtet und sind dann mit dem Schiff nach Oberlahnstein gefahren. Schloß Stolzenfels (Hohenzollern Schloß) haben wir auch besichtigt. Nach einer Übernachtung Weiterfahrt mit dem Schiff und Besichtigung der Burgruine Drachenfels ging es weiter nach Köln. Wwir sind wegen der Wanderungen und Besichtigungen vier Tage später als geplant in Köln angekommen und haben nur noch wenig vom Turnfest gesehen. Am Montag sind wir dann in einen Sonderzug gestiegen, der nach Bremen fuhr. Über Hannover dann nach Hause.

Himmelfahrt 1928 scharte Friedel Sahling (ganz links) eine ganze Gruppe Jugendlicher um sich zu einem Ausflug: