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Jedes Jahr ein Turnfest

Deutschland war in Turngaue aufgeteilt. Die Königreiche Bayern, Sachsen, Baden Württemberg , Großherzogtümer wie Mecklenburg, die kleinen thüringischen Staaten, sowie die preußischen Provinzen bildeten Gaue. Die Gaue wurden in Untergaue (Regierungsbezirke) mit römischen Zahlzeichen und den Städtenamen (Hannover. Ülzen, Hildesheim) versehen. Nur Stade und Lüneburg machten eine Ausnahme. Weil diese Bezirke an der Elbe lagen, wurden sie Unterelbgau ohne Stadtnamen genannt. Die Untergaue wurde noch mal unterteilt in Bezirke (Landkreise). Wir, Fleestedt, bildeten zusammen mit den Vereinen aus Harburg und Wilhelmsburg den Bezirk Harburg. In jedem Jahr fand ein Bezirksturnfest statt. Auf Delegiertenversammlungen wurde der Ort ausgewählt, in dem im kommenden Jahr das Turnfest stattfinden sollte. Auch in Fleestedt hat ein Turnfest stattgefunden. Der Ablauf war immer gleich. Am Sonnabendnachmittag wurden die Wettkämpfe im Turnen und am Sonntagvormittag die der Leichtathleten ausgetragen. Am Sonnabendabend fand ein Kommers mit anschließendem Ball statt. Am Sonntag gab es einen Festzug. Um die Teilnehmer der Vereine zu erkennen, wurden Pappschilder vor den einzelnen Gruppen getragen. Auch das hatte die Delegiertenversammlung beschlossen. Nach dem Festummarsch ging es zum Sportplatz. Die vorher festgelegten Freiübungen wurden von den Damen und Herren aller Vereine vorgeführt. Staffelläufe über 4 mal 100, 200 und 400 m wurden von den Damen, Jugendlichen und Herren gelaufen. Zwischendurch turnten die Besten der Bezirke am Barren, Reck und Pferd. Nachdem alles gelaufen war, fand die Siegerehrung statt. Jeder Sieger erhielt einen künstlichen Eichenkranz mit zwei rotweißen Schleifen. Aufgedruckt: Bezirksturnfest, der Ort und das Jahr.





Festumzug mit Namensschild, Fahne. Die Sportlerinnen und Turner schon in Wettkampfkleidung. Die Macher natürlich - wie vorgeschrieben - mit Schlips und Kragen.